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Kapitalanlage


Vermögensverwaltung

(auch englisch Asset-Management) ist eine Finanzdienstleistung, die sich mit der Verwaltung von in Finanzinstrumenten angelegtem Vermögen befasst. Der Vermögensverwalter trifft dabei auch Anlageentscheidungen für seine Kunden. Die bankaufsichtsrechtlich korrekte Bezeichnung der Dienstleistung lautet Finanzportfolioverwaltung (§ 1 Abs. 1a Nr. 3 KWG). Im Gegensatz zur Finanz- oder Anlageberatung werden bei der Vermögensverwaltung nicht nur Anlageratschläge (Beratung) erteilt, sondern Anlageentscheidungen auch eigenständig durch den Vermögensverwalter getroffen. Im Mittelpunkt dieses Geschäftsfeldes steht die Verwaltung bedeutender privater und institutioneller in- und ausländischer Finanzanlagevermögen (englisch Assets) verschiedener Risikoklassen (Aktien, Renten, Immobilien und Liquidität). Ziel der Vermögensverwaltung ist es dabei, das Vermögensportfolio des Kunden unter Berücksichtigung seiner spezifischen Risikosituation und -freudigkeit sowie seiner Lebensplanung zu optimieren.

Allgemeines

Die Finanzmärkte werden in Geld- und Kapitalmarkt eingeteilt.[1] Der Kapitalmarkt wiederum setzt sich aus den Marktsegmenten Aktien- und Rentenmarkt zusammen. Wie bei allen Märkten gibt es auch auf dem Aktienmarkt Handelsobjekte und Marktteilnehmer, die Marktdaten zur Herstellung der Markttransparenz im Rahmen der Marktanalyse auswerten und die künftige Marktentwicklung beobachten. Sie zeigen ein bestimmtes Marktverhalten, das durch Angebot und Nachfrage zum Ausdruck kommt. Trends auf den Aktienmärkten werden mit Hilfe der Trendanalyse ausgewertet. Kernstück der Aktienmärkte sind die Aktienbörsen.

Eine Anleihe (auch festverzinsliches Wertpapier, Rentenpapier, Schuldverschreibung oder Obligation, englisch Bond oder debenture bond) ist ein zins¬tragendes Wertpapier.[1] Es handelt sich um ein Wertpapier, das dem Gläubiger das Recht auf Rückzahlung sowie auf Zahlung vereinbarter Zinsen einräumt. Es können auch zusätzliche Rechte vereinbart sein (siehe Abschnitt Formen). Typischerweise dienen Anleihen dem Schuldner zur – meist langfristigen – Fremdfinanzierung und dem Gläubiger zur Kapitalanlage. Zur Wertpapiergattung der Anleihen zählen Staatsanleihen (inklusive Kommunalanleihen), Unternehmensanleihen und Pfandbriefe; nicht dazu gehören Kredite wie Privatkredite und Schuldscheindarlehen.

Ein festverzinslicher Vermögenstitel (englisch fixed income product) ist ein schuldrechtlicher Anspruch auf zweierlei:

  • Zinszahlung: Zahlung eines zeitabhängigen Entgelts; der Käufer eines verzinslichen Wertpapiers erhält als Gegenleistung für die Überlassung des Kapitals während der Laufzeit den in der Urkunde verbrieften Zins
  • Tilgung: Rückzahlung des überlassenen Kapitalbetrags; nach Ablauf der Laufzeit endet das Schuldverhältnis durch die Zahlung des Nennwerts.

Im Gegensatz zur Aktie erwirbt der Käufer einer Unternehmensanleihe keinen Anteil am Eigenkapital des Unternehmens, sondern gewährt ihm Kredit, also Fremdkapital.

Emittenten

Als Herausgeber von Anleihen kommen in Frage:

  • Staaten und unterhalb des Staates organisierte Gebietskörperschaften: Diese begeben Staatsanleihen, worunter im weiteren Sinne auch die von den Gebietskörperschaften emittierten Kommunalanleihen gefasst sind. In Deutschland werden Öffentliche Anleihen und andere Bundeswertpapiere von Bund, Ländern und Gemeinden sowie öffentlich-rechtlichen Körperschaften herausgegeben. Bund und Länder finanzieren hierüber Defizite im Länder- beziehungsweise Bundeshaushalt.
  • Kreditinstitute (Privatbanken und öffentlich-rechtliche Kreditinstitute): Diese emittieren Bankschuldverschreibungen und Pfandbriefe, meist um die Refinanzierung ihres mittel- und langfristigen Kreditgeschäfts zu beschaffen.
  • Nichtbanken: Unternehmen, die nicht dem Sektor der Kreditinstitute zugerechnet werden, begeben Unternehmensanleihen (englisch corporate bonds); dies sind Inhaberschuldverschreibungen und damit eine Form der Unternehmensfinanzierung, die im Regelfall durch ein Bankenkonsortium auf dem Kapitalmarkt platziert werden.

In Österreich und Deutschland werden die meisten Anleihen von Banken und der öffentlichen Hand herausgegeben, während in den USA viele Unternehmen Anleihen emittieren. Die Ursache hierfür ist darin zu sehen, dass Unternehmen in Europa Kapital häufiger durch Selbstfinanzierung aufbringen oder Kredite bei Geschäftsbanken erhalten.

Rating und Ratingagenturen

Rating

Einschätzung der Zahlungsfähigkeit eines Schuldners (oder einzelnen Schuldtiteln), i.d.R. durch eine Ratingagentur. Bewertet werden kann also das Unternehmen als Ganzes oder auch nur eine einzelne Anleihe. Hauptsächlich wird zwischen Investmentgrade (mindestens BBB-) und Spekulative Grade unterschieden, d.h. BB+ oder darunter. Eine genauere Übersicht über die Rating-Systematik liefert die folgende Grafik bzw. Rating-Skala:

Note*) Eigenschaften des Emittenten  
AAA Höchste Bonität, sehr starke Zins- und Tilgungsfähigkeit, geringstes Aufallrisiko Investment Grade
AA Sehr gute Bonität, starke Zins- und Tilgungsfähigkeit, sehr geringe Ausfallwahrscheinlichkeit  
A Gute Bonität, angemessene Zins- und Tilgungsfähigkeit, geringe Ausfallwahrscheinlichkeit  
BBB Stark befriedigende Bonität, noch angemessene Zins- und Tilgungsfähigkeit, leicht erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit Non-Investment Grade
BB Befriedigende Bonität, sehr mäßige Zins- und Tilgungsfähigkeit, zunehmende Ausfallwahrscheinlichkeit  
B Ausreichende Bonität, gefährdete Zins- und Tilgungsfähigkeit, hohe Ausfallwahrscheinlichkeit  
CCC, CC,C Mangelhafte Bonität, akut gefährdete Zins- und Tilgungsfähigkeit, sehr hohe Ausfallwahrscheinlichkeit  
D Ungenügende Bonität, Zins- und Tilgungsdienst teilweise oder vollständig eingestellt, Insolvenztatbestände vorhanden Default (Ausfall)

*) (+)/(-) – Zur Feinjustierung innerhalb der betreffenden Notenkategorie werden die Ratingeinstufungen von AA bis CCC bei Bedarf mit einem „+“ oder „-“ ergänzt.

Ratingagenturen

Bewertet als externer Gutachter die Bonität eines Emittenten. Bekannteste und etablierteste Adressen sind die drei amerikanischen Ratingagenturen S&P, Moody’s und Fitch („Big-3“).

Bei Mittelstandsanleihen hier in Deutschland hat sich Marktführer Creditreform rund ¾ des Marktes gesichert, der Rest verteilt sich auf Euler-Hermes und seit neuerer Zeit Scope Rating. Problem aller Rating-Agenturen: immanente Interessenkonflikte, da nicht die Inanspruchnehmer (Investoren, Medien) für das Rating bezahlen, sondern die Emittenten. Daneben gibt es jedoch auch noch unbezahlte, selbst veranlasste Ratings, wie sie z.B. die U.R.A. Rating Agency oder wiederum Scope anstellen.

Bonität

Maßstab für die Zahlungs- und Schuldentilgungskraft des Emittenten. Bezeichnet die Fähigkeit des Anleiheschuldners, neben bestehenden Verpflichtungen auch die laufende Verzinsung und die Rückzahlung am Fälligkeitstermin zu gewährleisten. Es gilt: Je schlechter die Marktteilnehmer die Bonität des Emittenten bei Ausgabe des Bonds einschätzen, umso höher wird der -> Zinskupon ausfallen, um die Anleihe (vollständig) bei Investoren am Markt platzieren zu können. Der höhere Kupon soll das Risiko ausgleichen, das die Investoren mit einem Investment eingehen.

Die Aktie (englisch share) ist ein Wertpapier, das den Anteil an einer Aktiengesellschaft oder einer Kommanditgesellschaft auf Aktien verbrieft.

Die Aktie ist ein Finanzierungsinstrument für die Kapitalgesellschaften der Aktiengesellschaft (AG), Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) oder Europäischen Gesellschaft (SE). Mit ihm können sich diese Rechtsformen Eigenkapital (Grundkapital oder Kommanditkapital) beschaffen, indem sie diese Aktien auf dem Aktienmarkt an Aktionäre veräußern. Die Aktionäre erhalten mit der Aktie ein Wertpapier, das verschiedene Rechte und Pflichten verbrieft und für die der Aktionär als Gegenleistung den Kurswert zu entrichten hat. Der Inhaber einer Aktie wird insbesondere Gesellschafter der AG oder KGaA, während der Inhaber von Unternehmensanleihen als Gläubiger fungiert.

Bei der Gründung einer Aktiengesellschaft wird festgelegt, in wie viele Aktien das Grundkapital aufgeteilt wird. Diese Aktien können als Globalurkunden vorhanden sein oder als effektive Stücke gedruckt und herausgegeben werden. Die Ausgabe von Aktien bezeichnet man als Emission. Eine weitere Emission ist auch im Rahmen einer Kapitalerhöhung möglich.

Der Anteil einer Aktie am Unternehmen kann in Form von Nennwert- oder Stückaktien verbrieft sein. Bei Nennwertaktien entspricht der Nennwert der Aktie dem aufgedruckten Betrag. Dieses ist von Bedeutung, da das Grundkapital nicht zu gleichen Teilen über alle Aktien verteilt sein muss. So kann z. B. ein Grundkapital von 100.000 Euro auf 1.000 Aktien zu je 50 Euro und 50 Aktien zu je 1.000 Euro aufgeteilt sein. Nennwertlose Aktien (auch Quotenaktie oder Stückaktie) tragen keinen eigenen fixen Nennwert, sondern entsprechen ihrem Anteil am Grundkapital. Bei 1.000 Aktien und 200.000 € Grundkapital entspricht eine Aktie also einem Anteil von 1/1000 oder 0,1 % am Grundkapital und damit am Unternehmen. Der theoretische Nennwert wäre 200 € (1.000 (Aktien) × 200 € = 200.000 €).

Der Buchwert einer Aktie berechnet sich – da der Buchwert des Unternehmens dem Eigenkapital entspricht – als

Buchwert pro Aktie

  • = EIGENKAPITAL
  • ANZAHL DER AKTIEN

Der Börsenwert einer Aktiengesellschaft errechnet sich nach der Formel

Börsenwert = ANZAHL DER AKTIEN x BÖRSENKURS

Das Unternehmen kann die Aktionäre über Dividenden am Gewinn des Unternehmens beteiligen. Die Dividende ist eine pro Aktie geleistete Zahlung an den Aktionär. Die Höhe der Dividende wird vom Vorstand vorgeschlagen (Gewinnverwendungsvorschlag) und von der Hauptversammlung des Unternehmens beschlossen.

Wie andere Wertpapiere auch, müssen Aktien vor Fälschung geschützt werden. Sie werden daher in Sicherheitsdruckereien mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen hergestellt.

Als Marktteilnehmer gibt es am Aktienmarkt Aktionäre, Anleger (institutionelle Anleger oder Privatanleger), Emittenten, Kreditinstitute sowie Börsenhändler und Börsenmakler (heute: Skontroführer). Das Handelsmotiv dieser Marktteilnehmer kann Geldanlage, Dienstleistung (Kreditinstitute mit Wertpapierorders ihrer Kunden), Arbitrage oder Spekulation sein. Markttransparenz wird vor allem durch die Börsenkurse und die Veröffentlichungen der Unternehmensdaten durch Emittenten geschaffen. Die Marktmechanismen bewirken eine Kursbildung durch Angebot und Nachfrage, das durch die Marktteilnehmer zustande kommt. Typische Marktdaten sind neben dem Börsenkurs die Dividendenrendite und der Aktienindex. Während die Dividendenrendite mit dem Marktzins als Bezugswert verglichen werden kann, reflektiert der Aktienindex die Kursentwicklung und das Kursniveau der Aktien.

Indexfonds sind Investmentfonds, die einen bestimmten Börsenindex (z. B. DAX, Dow Jones Industrial Average) möglichst exakt nachbilden. Um das zu erreichen, investieren die Fonds zum Beispiel in die dem Index zugrunde liegenden Wertpapiere im gleichen Verhältnis wie der Index. Andere Fonds nutzen Derivate (Swaps), um die Fondsperformance an den Index zu binden.

Wie exakt die Nachbildung der zugrunde liegenden Vergleichsgruppe erfolgt, wird mit dem Nachbildungsfehler angegeben. Je niedriger diese Zahl ist, umso ähnlicher verläuft die Wertentwicklung des Fonds zu der des Referenzindex. Der Großteil der Indexfonds wird in Form von börsengehandelten Fonds (ETF) angeboten. Es gibt aber auch Indexfonds, die als konventionelle Fonds aufgelegt wurden.

Im Gegensatz zu Indexfonds versucht bei einem aktiv gemanagten Fonds der Fondsmanager durch eine besondere Titelselektion, die Performance eines Indexes zu übertreffen. Eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien belegt jedoch, dass ein Großteil der aktiv gemanagten Fonds (bis zu 98 %[4]) ihren Vergleichsindex nicht schlagen können[5][4] und dass die kleine Gruppe aktiv gemanagter Fonds, die ihren Vergleichsindex in einer Zeitperiode schlagen, sich in ihrer Zusammensetzung ständig ändert und für die nächste Zeitperiode nicht vorhersagbar ist.[6] Einfach ausgedrückt besagt dies, es gibt keine „exzellent gemanagten“ Fonds, welche ihren Vergleichsindex über einen längeren Zeitraum (mehr als 5 Jahre) dauerhaft schlagen können. Diese Resultate stellen die Grundidee aktiv gemanagter Fonds infrage. Verbraucherschützer und Finanzexperten empfehlen aus diesen Gründen für die meisten Anleger Indexfonds auf marktbreite Indizes als Basis der privaten Geldanlage, vor allem für den langfristigen Vermögensaufbau.

Dadurch, dass bei diesen passiv gemanagten Fonds kein aktives Management notwendig ist, sind die Managementgebühren (Gesamtkostenquote, englisch total expense ratio, abgekürzt TER) der Indexfonds im Allgemeinen mit typischerweise etwa 0,1–0,2 % deutlich niedriger als die von aktiv gemanagten Fonds mit rund 2–3 %. Durch diese für den Investor günstigere Kostenstruktur haben Banken oft kein großes Interesse an dem aktiven Vertrieb dieser Produkte. Bei professionellen Investoren und Vermögensverwaltern spielen Indexfonds allerdings eine große Rolle bei der Portfoliozusammenstellung.

Quelle (Auszüge Wikipedia)